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Dein Karrierecoaching – 10 Basics, auf die es ankommt

Wenn du mich kontaktierst, weil du Interesse an meiner Begleitung deiner beruflichen Neuausrichtung hast, ist mir zu Beginn ein persönliches Treffen wichtig. Nicht ganz einfach in Pandemiezeiten. Aber Gott sei Dank entspannt sich die Situation gerade. Hoffen wir, dass es so bleibt. Ich tausche mich am liebsten bei einem Spaziergang, bei einer Tasse Kaffee oder, wie gerade gestern, auf einer Bank am Mainufer sitzend aus. Das persönliche Kennenlernen ist wichtig, die Chemie muss stimmen. Aber es geht auch darum, dass wir ein paar grundsätzliche Punkte besprechen. Ein erstes Abklopfen von Erwartungen und Zielen. Und um Rollenklärung. Was ist meine Aufgabe als Karrierecoach, was ist deine Verantwortung? Ich gebe dir einen Überblick über die Phasen in einem solchen Prozess. Dabei gibt es ein paar grundlegende Aspekte, auf die es immer wieder ankommt. Keine Rocket Science. Im Gegenteil. Sie erscheinen ganz selbstverständlich. Aber wir alle wissen aus Erfahrung, dass die Umsetzung gerade der Basics oft doch nicht so selbstverständlich ist. Denn irgendwie werden sie immer unter Aktivitäten und Details vergraben. Dann müssen wir sie wieder ausbuddeln. Genau das geschieht, wenn wir zusammenarbeiten. Ich grabe sie regelmäßig aus, klopfe den Sand ab und halte sie hoch. Konkret geht es um 10 Punkte. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und pragmatisch aufgelistet. Wahrscheinlich greife ich während unseres Gesprächs zu Stift und Papier, um sie dir zu verdeutlichen. Mit ein paar Kreisen. Ganz simpel.

1. Deinen Kern deutlich machen

Ein hellblauer Kreis. Er steht für dich, für deinen Kern. Es geht um die Frage, was dich und dein Profil einzigartig macht. Es ist deine Kombination aus Kompetenzen, Qualifikationen, Erfahrung und persönlichen Eigenschaften. Du kannst von deinem USP (Unique Selling Proposition) oder Alleinstellungsmerkmal sprechen. Für viele ist es nicht einfach, dieses zu benennen. Vor allem, weil es nicht um eine Auflistung von möglichst vielen Merkmalen geht. Um einen Vergleich zu nutzen: Wir reden nicht darüber, ein impressionistisches Bild von dir zu malen mit vielen Schattierungen und Pinselstrichen. Es geht vielmehr darum, eine klare Zeichnung mit wenigen markanten Strichen aufs Papier zu bringen. In diese fließt gerade zu Beginn des Coachingprozesses viel Arbeit und Energie. Denn sie ist eine wichtige Basis für die weiteren Schritte.

2. Den Bedarf analysieren

Ein zweiter Kreis. In anderer Farbe. Zum Beispiel dunkelblau. Er steht für das, was andere suchen. Und das, was du vielleicht zu bieten hast. Zum Beispiel die Qualifikation, die ein Unternehmen in seiner Ausschreibung adressiert. Oder die Kriterien der Bank, um deren Fördergelder du dich als Founder bemühst. Eine genaue Analyse dieser Bedarfe ist wichtig. In konkreten, methodischen Schritten. Wenn du eine Stellenanzeige vor dir hast, geht es darum, die Schlüsselbegriffe herauszuarbeiten und zu priorisieren. Oder darum, den telefonischen Vorkontakt genau vorzubereiten und dann gezielt wichtige Informationen zur Stelle zu erfragen. Genauso wie um die systematische Auswertung des ersten Bewerbungsgesprächs. Das Ziel ist auch hier: Ein klares Bild haben.

3. Die Schnittmenge maximal groß machen

Beide Kreise überlagern sich. Wenn wir den Bedarf analysiert haben, musst du deutlich machen, dass dein Profil optimal dazu passt. Du zeigst, dass die Schnittmenge maximal groß ist. Du bist der Deckel, der dem Topf fehlt. Auch das fällt nicht vom Himmel oder ist mit der bloßen Behauptung getan. Darum stellen wir den Kriterien, die wir aus der Stellenanzeige und im persönlichen Kontakt herauskristallisiert haben, systematisch deine Kompetenzen gegenüber. Wir arbeiten die wichtigsten heraus und füllen etwaige Lücken. Diese Passung muss in jedem Schritt deutlich werden. Im Anschreiben, im Lebenslauf, im Bewerbungsinterview. Darum muss auch jede Bewerbung ein Unikat sein, immer wieder abgestimmt auf den Bedarf, die konkrete Stelle, die konkrete Situation.

4. Pull … nicht Push!

Ein Kreis, der einen anderen anzieht. Deine Motivation muss darin liegen, dass du von etwas angezogen und nicht von etwas abgestoßen wirst. Viele kennen das. Die Situation im aktuellen Job ist nicht mehr zu ertragen. Du willst weg, egal wohin. Diese Perspektive erzeugt keine nachhaltige Motivation oder ein wirkliches Ziel. In einer solchen Situation ist wichtig: Keine Kurzschlussreaktionen. Erstmal durchatmen. Nimm dir die Zeit herauszuarbeiten, wo du wirklich hinwillst. Den Norden auf deinem Kompass zu finden. Den Ort, wo du hinwillst und nicht die Orte, zu denen du nicht willst. Nur dann entwickelt sich Energie. Im Bewerbungsprozess muss dies auch für deine Gesprächspartner*innen deutlich werden. Vor kurzem berichtete mir eine Bekannte von einer Absage nach einem Vorstellungsgespräch. Begründung: „Uns ist nicht klar geworden, warum Sie genau diese Stelle wollen“. Es muss deutlich sein, dass deine Motivation aus der Attraktivität der Stelle kommt, auf die du dich bewirbst. Das muss sich widerspiegeln in deinen Bewerbungsunterlagen und in deinen Antworten im Vorstellungsgespräch. In einem Karrierecoaching trainieren wir das gezielt.

5. Fantasie ist wichtig

Kreise in unterschiedlichen Farben und Größen, die aufsteigen. Sie symbolisieren Seifenblasen. Und Seifenblasen stehen für Fantasie und träumen. Und genau das ist gefragt. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass du dir deine Zukunft in schillernden Farben ausmalst. Wie würde mein „Business Model“ in einem Jahr aussehen, wenn ich es gestalten könnte wie ich will? Wie erscheint mein Geschäft, über dessen Gründung ich nachdenke, im schönsten meiner Träume? Solche Bilder schaffen Kraft und Motivation. Sie erzeugen „Pull“. Es gibt Methoden, die dies unterstützen. Natürlich schließen sich in einem nächsten Schritt Realitätscheck und Planung an. Aber das heißt nicht, dass alle Seifenblasen platzen. Im Gegenteil.

6. Strukturieren und planen

Kreise in Linie aufgereiht. Sie stehen für Struktur und Planung. Es beginnt mit der Herausarbeitung klarer Ziele. Das Ziel, das am Ende des Prozesses stehen soll und Zwischenziele, die deinen Weg markieren. Welche konkreten Aktivitäten wirst du bis wann angehen und abarbeiten, um die Zwischenziele zu erreichen? Bis wann ist der Lebenslauf aktualisiert, zentrale Kontakte in deinem Netzwerk aktiviert, die Anmeldung für die Fortbildung erfolgt? Nur mit einer klaren Planung hast du eine Chance, das Ziel zu erreichen. So wie ein Bergsteiger die Route genau plant, um zum Gipfel zu kommen. Das ist auch für deine Motivation wichtig. Denn jeder abgearbeitete Schritt ist ein Erfolgserlebnis. Manchmal scheint der Gipfel doch noch ganz schön weit weg. Dann lohnt es sich, dass du dich umdrehst und siehst, welchen Weg du schon geschafft hast.

7. Reduzieren ist die Kunst

In einem größeren Kreis steckt ein kleinerer. Dieses Bild steht für die Notwendigkeit, dass du immer wieder auf das Wesentliche reduziert. Hört sich einfach an, stellt aber viele vor eine richtige Herausforderung. Mich auch. Immer wieder. Sehr gut kennen wir das, wenn es um Präsentationen geht. Wir wissen alle: Die große Kunst ist fünf Folien und nicht dreißig. Und diese nicht vollgestopft, sondern auf die Kernaussagen reduziert. Schwierig. Und es erfordert Mut. Aber genau darum geht es auch in deinem Karriere-und Bewerbungsprozess. Denn nur, wenn du die Dinge auf den Punkt bringst, werden sie klar und gut zu kommunizieren. Es beginnt damit, dein Profil, deine USP herauszuarbeiten und sie idealerweise in einen Satz zu packen. Dein Anschreiben sollte eine Seite nicht überschreiten, um die zentralen Punkte zu adressieren. Auch in deinem Lebenslauf stehen nur die Informationen, die relevant sind. Es geht weiter, wenn wir an deiner Selbstpräsentation arbeiten. Eine kurze, prägnante Selbstdarstellung, die du nutzt, wenn zum Beispiel die Frage kommt: „Geben Sie uns doch kurz einen Überblick über Ihren Werdegang“. Was dann folgt ist keine Erzählung, die mit dem Abitur beginnt. Sondern ein prägnanter Elevator Pitch, maximal drei Minuten. Reduktion ist die Kunst. Viel kann jeder.

8. Die Kleinigkeiten sind wichtig

Viele kleine Kreise. Sie stehen für die große Zahl von Kleinigkeiten, auf die es zu achten gilt. Wir kennen das aus unserem Alltag. Oft irritieren uns scheinbare Nebensächlichkeiten. „Hm, jetzt hat er schon wieder meinen Namen falsch geschrieben.“ „Eine wirklich schöne Menükarte … schade, dass der Einzug unten nicht mehr stimmt.“ Im Bewerbungsprozess ist das nicht anders. Darum gilt es sensibel und manchmal pedantisch zu sein. Ist wirklich kein Typo mehr im Anschreiben? Ist der Name meines*r Ansprechpartners*in wirklich korrekt? Tragen Anschreiben und Lebenslauf das gleiche Datum? Ist meine Mailbox seriös besprochen? Habe ich die Telefonnummern meiner Gesprächspartner*innen gespeichert und geklärt, wen ich notfalls erreichen kann, falls etwas Unerwartetes passiert? Denke ich daran, das angebotene Getränk dankend anzunehmen und nicht dankend abzulehnen? Alles wirst du nicht im Blick haben können. Aber Sensibilität für die Bedeutung dieser kleinen Punkte ist wichtig.

9. Kommunikation ist überall

Zwei Kreise, die miteinander sprechen. Miteinander kommunizieren. Der ganze Prozess, den du bei deiner beruflichen Neuausrichtung und Entwicklung durchläufst, ist im Grunde Kommunikation. Du kommunizierst in jedem Schritt. Mit deinem Xing-Profil, deinem Anschreiben, im Telefonat, im Bewerbungsgespräch. Und es geht darum, diese Kommunikation erfolgreich zu gestalten. Alle Punkte, die ich bisher beschrieben habe, sind wichtige Faktoren, damit dir das gelingt. Erfolgreiche Kommunikation hat nichts mit irgendwelchen geheimnisvollen Gesprächstechniken zu tun. Ganz im Gegenteil. Oder mit mehr oder weniger komplexen Kommunikationsmodellen. Auch wenn diese durchaus hilfreich sein können. Menschen mit hoher kommunikativer Kompetenz zeichnen sich dadurch aus, dass sie viel Energie darauf verwenden zu verstehen, wie der andere tickt, was sein Bedarf ist, sein Bild der Welt. Sie können sich sehr gut auf Ihre*n Gesprächspartner*in einstellen. Sie hören genau zu und stellen gezielte Fragen. Sie haben ein gutes Gefühl für Irritationen und Emotionen und sind in der Lage, diese in Worte zu fassen. Sie können präzise, zielgerichtet und dabei wertschätzend formulieren. Sie drücken sich sehr anschaulich aus und arbeiten mit Bildern. Alles Aspekte, auf die es auch im Karriere-und Bewerbungsprozess ankommt.

10. Spaß und Humor sind erlaubt

Natürlich muss zum Schluss auch ein Smiley stehen. Von Fantasie habe ich schon gesprochen. Humor und Spaß dürfen aber auch nicht zu kurz kommen. Wenn du dich entwickelst, neue Wege gehst und versuchst, zumindest wichtige Teile deiner Träume zu verwirklichen, dann ist das positiv und bringt dir Energie. Es macht Spaß. Aber es ist auch anstrengend, bedeutet viel Arbeit. Zudem sind Unsicherheit und Ängste immer dort treue Begleiter, wo du Entscheidungen treffen musst. Auch sind Enttäuschen unabdingbarer Teil des Prozesses. Nicht alles klappt. Aber gerade in solchen Momenten tut eine Prise Humor gut. Du darfst und sollst auch lachen. Auch gerne über dich selbst. Das tun nur souveräne Menschen.